Göppingen, 30.06.2025 – Die aktuelle Umfrage von Tebis Consulting bietet auch 2025 wieder aufschlussreiche Einblicke in die Lage und Entwicklung des Werkzeug-, Modell- und Formenbaus, aber auch der Kunststoffverarbeitung. Die diesjährige Erhebung unterstreicht: Die Herausforderungen bleiben vielschichtig – von Auftragsrückgängen über steigenden Wettbewerbsdruck bis hin zum anhaltenden Fachkräftemangel. Gleichzeitig arbeiten viele Unternehmen gezielt an Effizienz, Technologie und strategischer Neuausrichtung. Trotz aller Unsicherheiten ist die Branche bemüht, den Wandel aktiv zu gestalten – mit vorsichtigem Optimismus und klarem Fokus auf die eigene Wettbewerbsfähigkeit.
Die mehr als 120 befragten Unternehmen bilden die KMU-dominierte Landschaft deutscher Werkzeug-, Modell- und Formenbau-Betriebe ab. Nur etwa 22 Prozent von ihnen beschäftigen über 100 Mitarbeitende, die Mehrheit – knapp 57 Prozent – gab an, 40 Mitarbeitende oder weniger zu zählen. Für die aktuelle Studie gaben die Befragten beispielsweise Auskunft zu Marktsituation, Wirtschaftlichkeit, internationaler Wettbewerbsfähigkeit und technologischer Entwicklung.
„Die Stimmung in der Branche ist nach wie vor von Unsicherheiten und Herausforderungen geprägt“, stellt Tebis-Consulting-Leiter und Tebis-Vorstand Jens Lüdtke fest. „Wir wollen mit der Umfrage unseren Teil dazu beitragen, die Betriebe mit den spezifischen Informationen und Kenntnissen auszustatten, die notwendig sind, um langfristig zukunftsfähig zu bleiben.“
Festzustellen ist: Die Stimmung in der Branche bleibt angespannt. Nur 39 Prozent der befragten Unternehmen bewerten die aktuelle Situation als gut bis sehr gut, was einen erneuten Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren darstellt. Gleichzeitig stufen etwa 61 Prozent die Lage als kritisch bis sehr kritisch ein. Alarmierend ist, dass der Anteil der Unternehmen mit starkem Rohertragsrückgang von 7 auf 18 Prozent angestiegen ist – vor allem aufgrund der insgesamt schwachen Auftragslage.
Immerhin hat sich die Materialpreis-Situation für 64 Prozent der befragten Unternehmen merklich entspannt, da ein Großteil von ihnen die Preiserhöhungen an ihre Kunden weitergeben konnte. Weiter voran schreitet allerdings der Mitarbeiterabbau im Werkzeug-, Modell- und Formenbau. Etwas mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen gab an, in den vergangenen 15 Monaten Personal entlassen oder nicht ersetzt zu haben. Nur 15 Prozent der Unternehmen haben im selben Zeitraum ihre Mitarbeiterzahl erhöht.
Die Bewertung des Auftragsvolumens für die kommenden zwölf Monate macht die gegenwärtige angespannte Stimmung sichtbar: Ein Drittel der Unternehmen rechnet mit einer Verbesserung der Auftragslage, 28 Prozent gehen jedoch davon aus, dass sich die prekäre Lage noch weiter verschärft. Immerhin sehen 42 Prozent der Unternehmen noch in diesem Jahr eine Belebung der Marktsituation kommen – und weitere 50 Prozent Anfang 2026. Die Branche bleibt vorsichtig optimistisch.
Zur Sicherung ihrer Wettbewerbsfähigkeit setzen die meisten Unternehmen auf die Stellfaktoren Effizienzsteigerung, Strategie und Geschäftsmodell, Motivation und Eigenverantwortung sowie auf Professionalisierung des Vertriebs. Auch der Aufbau von Kooperationen und Netzwerken wird als wichtiger Erfolgsfaktor genannt. Mit einem Zuwachs von 8 Prozent am meisten an Bedeutung gewonnen hat das Thema technologische Differenzierung.
Ein klares und wenig überraschendes Bild zeichnet sich bei der Frage nach den attraktivsten Kundenbranchen in den kommenden 15 Monaten ab: Dort besetzt der Bereich Rüstung mit 74 Prozent den Spitzenplatz. Im Weiteren gelten Medizin (41 Prozent) und Energie (30 Prozent) als attraktiv.
Als größte Herausforderungen für die Branche 2025 werden hohe Produktionskosten (71 Prozent), ein zu geringer Auftragseingang (67 Prozent) und zunehmender internationaler Wettbewerb (61 Prozent) ausgemacht. Dabei wird China von 92 Prozent der befragten Unternehmen weiterhin als stärkster Wettbewerber gesehen. Auch Osteuropa, Indien und Portugal sehen die Unternehmen als relevante Wettbewerbsregionen.
Auf ihre Marktchancen für das Jahr 2026 blicken viele Befragte zwar zuversichtlich – 58 Prozent sehen „gute Chancen“, 13 Prozent sogar „sehr gute“. Allerdings schätzt auch fast jedes dritte Unternehmen seine Chancen nur als „mäßig“ ein, was als Warnsignal gedeutet werden kann und die angespannte Situation vieler Betriebe widerspiegelt. Der anhaltende Rückgang des Rohertrags bei über der Hälfte der Unternehmen zeigt: Die wirtschaftliche Belastung bleibt hoch – vor allem aufgrund der schwachen Auftragslage.
Optimistisch stimmt, dass 80 Prozent der Befragten den aktuellen Stand der technologischen Entwicklung in ihrem Unternehmen im Vergleich zur internationalen Konkurrenz als gut bis sehr gut bewerten und sich damit als führend oder zumindest wettbewerbsfähig einschätzen. 20 Prozent sehen sich allerdings technologisch abgehängt – ein klares Signal für weiteren Entwicklungsbedarf.
Was das in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnene Thema der Künstlichen Intelligenz betrifft, so haben 35 Prozent der Unternehmen ihre Mitarbeitenden bereits darin geschult. Knapp zwei Drittel sind aber mit der Technologie noch nicht vertraut oder setzen sie noch nicht aktiv ein. KI wird also in der Branche noch nicht in großem Umfang genutzt.
Maßnahmen, die die technologische Entwicklung am stärksten fördern würden, sind nach Ansicht der befragten Unternehmen vor allem staatliche Förderprogramme für Innovation (77 Prozent) und der Abbau bürokratischer Hürden bei der Umsetzung neuer Technologien (45 Prozent).
Für viele Unternehmen bleibt die Marktsituation herausfordernd. Gründe dafür sind insbesondere die anhaltend niedrige Auslastung, die weiterhin schwache Auftragslage und die steigenden Produktionskosten. Doch trotz der verhaltenen Entwicklung der wirtschaftlichen Lage lassen sich einige positive Ansätze erkennen, etwa die Stabilisierung der Material- und Energiepreise sowie die zunehmende Bereitschaft zu strategischen Koopera-tionen.
Auch die internationalen Entwicklungen bieten neben allen kritischen Aspekten Chancen. Angesichts globaler wirtschaftlicher Unsicherheiten müssen Einzelunternehmen ständig bestrebt sein, ihre Wettbewerbsfähigkeit durch technologische Innovation und Anpassung ihrer Geschäftsmodelle kontinuierlich zu sichern.
Der Blick in die Zukunft bleibt vorsichtig optimistisch, wobei insbesondere Branchen wie Medizin, Energie, Aerospace und natürlich Rüstung als vielversprechende Felder für 2025 und darüber hinaus betrachtet werden. „Der Erfolg der Unternehmen aus der Branche hängt auch von der wirtschaftlichen Stimmung im Land ab“, stellt Jens Lüdtke fest. „Aus einer Belebung der Kon¬junktur, etwa durch gezielte politische Maßnahmen, kann sich ein echter Schub entwickeln. Wir sollten aber auch selbst aktiv werden. Viele Unternehmen befinden sich in einer Phase der Neuorientierung – das ist eine Chance. Wer jetzt gezielt in Technologie, Prozesse und Kompetenzen investiert, kann gestärkt aus dieser Marktlage hervorgehen.“
Die Ergebnisse der Umfrage sind auf der Website von Tebis Consulting verfügbar und bieten detaillierte Informationen, die eine Grundlage für strategische Entscheidungen bilden können. Um daraus wirksame Maßnahmen abzuleiten, braucht es nicht nur technologische Exzellenz, sondern auch den Mut zur Veränderung und eine klare unternehmerische Haltung. „Die Ergebnisse der aktuellen Umfrage zeigen, dass viele Unternehmen dazu bereit sind“, so Lüdtke – jetzt gelte es, diese Dynamik zu nutzen.
Die vollständige Studie ist für Interessierte auf der Website von Tebis Consulting erhältlich.
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Weitere Informationen erhalten Sie von:
Jens Lüdtke
Tebis Technische Informationssysteme AG
Niederlassung Göppingen
Stuttgarter Str. 67, 73033 Göppingen
Tel. 07161/919560
E-Mail: jens.luedtke@tebis.com
https://www.tebis-consulting.com/de
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